Kindern und Jugendlichen eine Stimme geben

Dr. Sonja Kuhn hat die Landesombudsstelle übernommen

Dr. Sonja Kuhn hat zum 1. März die Landesombudsstelle für Baden-Württemberg übernommen. Die Ombudsstelle soll die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen und deren Sorgeberechtigten fördern, informieren und beraten.

Die Kinder- und Jugendhilfe ist komplex und für die Betroffenen oft undurchsichtig, die Entscheidungen aber weichenstellend für ihren Lebensweg. Mit ombudschaftlicher Beratung sollen Kinder und Jugendliche ihre Interessen leichter einbringen können. „Wichtig ist uns, Kinder und ihre Familien unabhängig beraten zu können“, sagt Dr. Kuhn. „Wenn sie Probleme im Rahmen der Kinder- und Jugendhilfe haben, wollen wir den Dialog zwischen den Beteiligten fördern, vermittelnd agieren und ausgleichend unterstützen.“ Damit soll auch eine Versachlichung bei Konflikten erreicht werden für eine offene und konstruktive Kommunikation.

Sozial- und Integrationsminister Manne Lucha freut sich, dass mit dem Dienstantritt der Landesombudsfrau ein weiterer Schritt auf dem Weg zu einem landesweiten unabhängigen Ombudssystem getan ist. „Mit unserem Ombudssystem schaffen wir Chancen. Chancen für Kinder, Jugendliche und ihre Sorgeberechtigten, sich stärker an den Prozessen innerhalb der Kinder- und Jugendhilfe zu beteiligen und gleichzeitig Chancen für Fachkräfte der Kinder- und Jugendhilfe, aus festgefahrenen Konflikten einen Ausweg zu finden.“

Das Land Baden-Württemberg hat das unabhängige und flächendeckende Ombudssystem für Kinder und Jugendliche bereits im Sommer 2020 eingerichtet und beim KVJS angesiedelt. Es löst das bisherige Projekt Ombudschaft in der Jugendhilfe der Liga der freien Wohlfahrtspflege Baden-Württemberg ab.

„Mit dem Start von Frau Dr. Kuhn kann die Landesombudsstelle nun vollumfänglich und flächendeckend mit ihrer wichtigen Arbeit beginnen“, sagt KVJS-Verbandsdirektorin Kristin Schwarz. „Dieses unabhängige und niedrigschwellige Angebot hilft ratsuchenden Kindern und Familien dabei, ihre Rechte zu kennen und wahrzunehmen.“

Das mehrgliedrige System umfasst Frau Dr. Kuhn als Landesombudsperson, eine Informationsstelle für ehemalige Heimkinder sowie regionale Ombudspersonen in den Regierungsbezirken. Zudem sollen zivilgesellschaftlich organisierte Ombudsleute gewonnen werden, um in einer Lotsenfunktion flächendeckende und niederschwellige Zugänge zum System zu ermöglichen. Die regionalen Ombudspersonen sowie die Informationsstelle für ehemalige Heimkinder haben bereits ihre Tätigkeit aufgenommen.

Außerdem wird derzeit eine breit angelegte Kommunikationsinitiative erarbeitet. Ziel der Kampagne ist es, Jugendliche über das Thema Ombudschaft zu informieren und die Landesombudsstelle bekannt zu machen. Eine neue Website mit Chat-Funktion als niedrigschwelliges Angebot ist Teil der Initiative.